Artikel mit Tag freunde

Mein 1. Besuch im Chemnitzer CubeClub

Der CubeClub in Chemnitz ist wohl einer der meistdiskutierten Clubs in Chemnitz. "Assischuppen", "Bruchbude", "lieber zu Hause nochmal auf Toilette gehen und dort gar nicht", "kalt, weil ungeheizt", "fragwürdige Clubgänger" - all das hört man über den Cube, wenn man sich bei Freunden und Bekannten darüber schlau macht. Umso mehr musste ich einfach mal rein und herausfinden, ob irgendetwas davon stimmt - und zumindest für die Nacht von gestern zu heute kann ich nicht eine einzige dieser Behauptungen bestätigen.
Von außen sieht der Cube schon sehr heruntergekommen aus - er soll ja auch schon seit 2 Jahren abgerissen werden - mit seiner markanten Betonkastenform, dem groben Wellblech vor den Fenstern und dem Eingangsbereich, bei dem man sich fragt, ob man gerade wirklich einen Club oder eine Rotlichtbar betritt. Ich muss aber verteidigend sagen, dass diese "Heruntergekommenheit" nicht unbedingt unabsichtlich in den CubeClub Einzug gehalten hat.
Überall finden sich im inneren kantige Betonformen, die meisten Wände sind tiefrot gestrichen und die Räume nur schummrig rot ausgeleuchtet, an einer Wand hängen hunderte von CDs und geben ihre Lichtreflexe in einen langen Gang ab, der mit drei Neonröhren sehr gedämpft ausgeleuchtet ist. "Gedämpft" trifft es sowieso ganz gut: ein exorbitanter Einsatz von Nebelmaschinen auf den Floors lässt Gänge im Nebel verschwinden und selbige manchmal auch. Als wir uns durch den Cube bewegten und erst einmal alle Räume und Gänge in Augenschein nahmen, konnte man im Core-Floor die Hand vor Augen kaum sehen. Zudem war der extreme und ununterbrochene Einsatz von einem weiß/blauen Stroboskopblitzer und zwei ebenfalls als Strobe angesteuerten Spots sehr gewöhnungsbedürftig - passte aber zum gespielten HardStyle und TechCore.

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Die damn small lan vom Wochenende

Vom 3. bis 5. April war ich auf der damn small lan, einer LAN-Party in Chemnitz auf der für immerhin 60 Leute Platz war. Ich gehörte zu den Hauptorganisatoren der LAN und war ein wenig das Mädchen für Alles. Unter anderem habe ich gekocht - es gab ein lasches Chili con Carne, welches man mit einer herabverdünnten (damit überhaupt dosierbar) Da Bomb Beyond Insanity nachschärfen konnte. So gut wie jeder hat es übertrieben, dafür hatte man dann ein echt scharfes Chili :-). Außerdem gab es am Samstag Abend eine ordentliche Menge gegrillte Steaks - über 5 kg Fleisch wurden vergrillt. Zudem war ich für die Wehwehchen der Server mitverantwortlich, vor allem, als der Webserver immer mehr auf sich aufmerksam machte, indem er sich neustartete. Letztendlich war kaum mehr ein mehrminütiger Betrieb des Servers möglich. Um weitere Schäden an der Hardware zu vermeiden zog der Webserver dann auf mein kleines Privatlaptop um - und lief dort besser als auf dem wesentlich rechenstärkeren Server. Man lernt eben nie aus.
Natürlich gab es neben dem Beheben von Problemen auch (überwiegend) Positives, so konnte man auf 2 Beamern und 2 großen Leinwänden Wii spielen und aus etlichen Spielen wählen oder bei GTR2 mit Lenkrad, Padelerie und Schaltung zeigen, dass man auch einen Ferrari F575 ordentlich fahren kann. Die Turniere der LAN-Party waren eher Beiwerk, wer sich mit anderen messen wollte, konnte das durchaus tun, doch der richtige Spaß lag im freien Spiel. Wir haben den Teilnehmern nahezu keine Vorschriften gemacht und für jedes noch so krasse Spiel fanden sich willige Teilnehmer. So war z.B. auch ein Turnier in Bomberman realisierbar.
Auch schön: es hat sich keiner betrunken oder daneben benommen. Die Toiletten sahen vor der LAN ziemlich genauso aus wie danach - das schafft sonst kaum eine Veranstaltung. Gut, man sollte alle paar Stunden mal durchgehen und hier und da eine Spülung betätigen, aber ansonsten war nicht viel zu machen.
Am anstrengendsten war wie immer der Abbau. Mehrere 100 m² wollten gewischt werden, über 70 Tische wollten an ihren alten Platz zurückgestellt, Vorhänge aufgehangen und Stühle korrekt hingestellt werden. Die Küche musste wieder auf Hochglanz poliert werden, Müll musste aus jeder noch so kleinen Ecke verschwinden und über 15 Privat- und Serverrechner in 4 Autos verladen werden. Danach das ganze noch in den 4. Stock eines Freundes, der das ganze zwischen den LAN-Partys lagert. Zum Glück hatten wir viele Helfer, sodass wir zu 10. recht schnell die Sachen transportieren konnten. An dieser Stelle deshalb auch nochmal ein Danke an unsere Träger ;-).

Scherzbewaffnung für den 1. April

ArbeitsunlustbescheinigungSeit ein paar Minuten ist er da, der Tag, an dem nach Herzenslust Streiche gespielt werden dürfen, ohne dass man auf seine Manieren achten muss. Ok, ein paar Grenzen gibt es natürlich, aber für alle die unter euch, die noch keine richtige Idee haben, was und wem sie an einem 1. April einen Streich spielen können, hätte ich hier ein paar Klassiker im Angebot:







1. "Du bist da gelb."
Wohl der Klassiker schlechthin: mit todernster Miene aus einem Gesprächsthema heraus sagen: "Ähm, du bist da gelb". Und man zeigt mit dem Finger auf eine Stelle der Kleidung der Person, die tatsächlich gelb ist (von Haus aus). Trotzdem schaut jeder nach. Ein kurzes "April April!" besiegelt den Scherz. Für die Pedanten: das geht auch mit andersfarbiger Kleidung.

2. Loch in der Socke
Zum Gähnen langweilig, aber bei den meisten leider immer noch populär: "Du hast ein Loch in der Socke", wenn derjenige sich gerade die Hausschuhe anzieht oder sonstiges. Wer nachguckt, ist selber schuld... ich habe noch nie so viele Löcher in Socken gesehen, wie ich am 1. April angeblich haben sollte.

3. W-LAN Kabel und Schicken
Was unsereins als vollkommen bescheuert erachtet, funktioniert bei technisch unversierten Leuten erstaunlich gut (z.B. in WGs): Internet unauffällig funktionsuntüchtig machen (z.B. Benutzername an einer Stelle verändern, wenn möglich) "Geh mal bitte kurz in den Keller, da liegen noch 5 Meter W-LAN Kabel."
Überhaupt sind "Schick-Scherze" relativ populär, vom Ambossklangfett bis zum grünen Wasser für die Wasserwaage oder Wechselstrombatterien ist alles dabei. Wobei eher gemeine Chefs ihre Azubis damit auf Trab halten.

4. Das war mal dein Paket
Weniger bekannt und recht speziell: dein "Opfer" erwartet ein Paket und du kennst in etwa die Größe des Inhalts? Fülle ein Paket, das der Größe entspricht, mit Scherben (zum Beispiel von dem unliebsamen Bleikristall, das du sowieso noch nie leiden konntest), adressiere es an das "Opfer" (ein einfacher Aufkleber reicht, muss kein Postetikett sein), den Absender kannst du dir sparen. Noch schön zukleben, damit alles toll aussieht. Jetzt einfach zum Opfer gehen: "Du, ich hab heute das Paket hier für dich beko..." - ein vorgetäuschtes Stolpern später landet das Paket auf dem Boden und es scherbelt ordentlich. Sorgt garantiert für ein paar heitere Schocksekunden.

5. "Der Rechner geht nicht mehr!"
Dein Kollege verlässt seinen PC gern, ohne ihn zu sperren? Mach einen Screenshot vom Desktop, verstecke die Startleiste (oder schneide sie aus dem Bild heraus), setze den Screenshot als Hintergrundbild und klicke mit der rechten Maustaste auf den Desktop --> Ansicht --> bei "Desktopsymbole anzeigen" den Haken entfernen. Die Freude, wenn der Kollege/Mitbewohner/Kumpel versucht, ein Programm zu öffnen, ist sicher groß.

6. Arbeitsunlustbescheinigung
Die Arbeitsunlustbescheinigung ist ein dem Krankenschein/der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nachempfundenes Dokument zum Ausdrucken und selbst ausfüllen. Dem Chef oder wem auch immer fällt auf den ersten Blick nicht die Sinnlosigkeit der angegebenen Daten auf. Wenn man sich gut mit dem Chef versteht auf jeden Fall einen Lacher Wert.

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Mein Tag auf der CeBIT 2009 in Hannover

tobii P10 Eye TrackerDiesen Samstag war ich auf der CeBIT in Hannover, gemeinsam mit 8 Freunden. 5.15 Uhr fuhren wir mit 2 Autos los und nach einem flotten Ritt über die Autobahnen trafen wir 8.57 Uhr auf dem Parkplatz Ost der CeBIT ein. Perfekt - schließlich sollte die Elektronikmesse 9 Uhr öffnen.
Im Eingangsbereich gabs dann erstmal die kostenlose Messezeitung. Eigentlich nur voll mit Werbung, aber zumindest sah man mal ein Bild des neuen Toshiba TG01, einem Handy mit einem 1GHz-Prozessor, das wir leider auf der ganzen Messe nicht entdeckten.
Dafür gab es auch genug anderes zu entdecken, z.B. eine Eye-Tracking-Lösung von der Firma tobii. Eine Spezialkamera auf einem Gestell erfasste die Augen desjenigen, der vor ihr stand und konnte so in einer Demonstration einen Text lesen, der zum Teil nach unten hin ausgeblendet war. Während des Lesens wurde der Text dann gescrollt und man konnte weiterlesen. Auch rückwärts lesen war kein Problem. Auch gab es Tests wie das finden von 5 McDonald's auf einer Karte und ein paar Bilder, die man 5 Sekunden ansehen sollte und an denen einem dann gezeigt wurde, wo man überall hingesehen hat. Wenn man soetwas live sieht, ist es wesentlich imposanter als in einer Dokusendung. Auch interessant: es gibt bereits funktionsfähige Bildschirme, in die dieser Eyetracker integriert ist (siehe Bild).
Auch toll: der riesige Stand von IBM. Dort gab es eine sehr innovative Art der Werbung: Kugeln. Diese waren im Rechteck parallel zum Boden angeordnet und hingen an dünnen Fäden. An diesen konnten sie sich entlangbewegen und konnten ihre Farbe ändern. So entstand praktisch der erste grob aufgelöste 3D-Projektor.
Auch Touchscreens waren auf der CeBIT hoch im Kurs. So gab es von verschiedenen Herstellern Aufsetzrahmen zu sehen, mit deren Hilfe man normale Bildschirme schnell in Touchscreens umwandeln konnte. Diese Rahmen funktionieren simpel und effizient: infrarotes Licht wird vom Rahmen abgestraht, gleichzeitig auf der gegenüberliegenden Seite aufgefangen. Geht man mit dem Finger irgendwo drauf, wird der Strahl unterbrochen und das Gerät weiß, wo man hingezeigt/-gedrückt hat. Das ganze gab es sogar Multitouch-fähig (mit mehreren Fingern auf dem Bildschirm herumtatschen) und bei einer Firma sollte man sogar Mehrspielerspiele spielen können. Leider war kein Spiel geladen, das Ausprobieren nicht möglich. Es gab nur ein Video. Wie der Bildschirm die Finger der verschiedenen Personen erkennen sollte, ist uns nicht klar.
Beim Microsoft-Stand waren wir auch recht häufig und besuchten auch 2 Präsentationen: einmal "Mit dem Internet Explorer 8 ins Web 4.0" und einmal die Präsentation zu Windows 7. Die erste Präsentation war lediglich eine Beweihräucherung von Microsofts Siverlight, einem Konkurrenzprodukt zu Flash und Ajax, was man heutzutage normalerweise als Web 2.0 und nicht als Web 4.0 bezeichnet. Es wurde auch keine Definition gebracht, was man unter Web 4.0 überhaupt versteht (geschweige denn unter 3.0). Die "Windows 7"-Präsentation gab auch nur Einheitskost: die neuen Funktionen zum Anpassen der Fenster (nach links ziehen, nach rechts ziehen, schütteln...), die neue Taskleiste und ein kurzer, flacher Blick auf BitLocker, um seine Partitonen (jetzt auch neben der Systempartition auch die weiteren Partitionen) zu verschlüsseln.

Im Großen und Ganzen war allein das Flair der Cebit schon die insgesamt 740 km, die ich mit dem Auto zurückgelegt habe, wert. Auch, wenn man nicht bei jedem Produkt wusste, was es einem bringen sollte, oder warum man Altbekanntes überhaupt ausstellt, gab es einige interessante, aber weniger erwähnenswerte Stände und Präsentationen, viel Trubel, köstlichen frisch zubereiteten Gratis-Cappuccino (zu bestimmten Zeiten), viel zu lesen, eine große Jobbörse, sowie ein großes, recht sinnfreies Gamer-Areal.


Zur LAN vom Wochenende

Ein Omen einer vergangenen LANAm Wochenende war mal wieder LAN angesagt: die 5th electronic Wintergames. Es ging von Chemnitz nach Dorfhain, einem ungewohnt ländlichen Dorf zwischen Freiberg und Dresden. Über kurvige, erstaunlich gut ausgebaute Straßen ging es (ab der Autobahnabfahrt Wilsdruff) durch idyllische schneelose Wälder, vorbei an kleinen, dahinrauschenden Bächen und unter Brücken hindurch, bei denen man nur hoffen konnte, dass kein Gegenverkehr kommt. Sprich man fragt sich: Himmel, wo sind wir hier gelandet?
Als wir am Ort der LAN-Party ankamen: blankes Entsetzen. Wir wollten schon die Straße, die einen äußerst würzigen, besser nicht näher zu beschreibenden Landduft verbreitete, wieder rückwärts herausfahren, denn die einzige Wendemöglichkeit war von einem VW zugestellt worden. Doch dann die Erlösung: zwei Leute holten einen PC aus dem VW. Hier waren wir also richtig. An diesem Gebäude, dass einem Bauernhof viel näher kam als einer "LAN-Halle", wie ein orangefarbenes Nummernschild an einem Ständer verkündete.
Drinnen der nächste Schock: ganz schön leer. Abgesehen von den Organisatoren war noch nicht viel los, dabei sollte die Party doch 12 Uhr losgehen und nicht 18 Uhr, als wir ankamen. Erstmal alles aufgebaut und dann die Heizkonstruktion bewundert: ein Diesel-Heizaggregat blies durch einen Schlauch, den man von manchen Klimaanlagen zur Entfeuchtung kennt, lauwarme Luft ins innere des größtenteils mit Holz verkleideten großen Raums. 30 Leute sollten hier eigentlich Platz finden und wären alle gekommen, wäre es vielleicht sogar warm gewesen, doch das Aggregat und die etwa 20 Leute, die schließlich gekommen waren, konnten nicht genug Heizleistung aufbringen. Mit Winterjacke und Pullover saßen wir da und warteten darauf, dass unsere Füße uns wieder Rückmeldung gaben. Letztendlich half es dann aber nur, das 2. Paar Socken, dass man eigentlich zum Wechsel mitgenommen hatte, ebenfalls noch anzuziehen und die Beine in den Schlafsack (Standardausrüstung auf einer LAN-Party) zu hüllen. So ging es auszuhalten.

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Zwischen Trash und guter Musik: Atomino in Chemnitz

Ich stinke wie die Pest. Aber nicht vor Schweiß, sondern vor Qualm. Schwarze miefende Schwaden beißenden blauen Dunsts steigen aus meiner Kleidung auf. Das erste, was ich nach einer Heimfahrt, begleitet von extrem lauter Technomusik zum Steigern der Laune tue, ist, mir die tränenreizend eingegaste Kleidung vom Leib zu reißen. Die Hose behalte ich an, ein Fehler, wie ich soeben bemerke, als ich diese Zeilen schreibe. Dies ist der absolute Negativpunkt des Besuchs des Atominos in Chemnitz: uneingeschränktes, hemmungsloses Gequarze.
Dies hat für mich auch einen Großteil der Party überschattet, im wahrsten Sinne des Wortes, denn Nebelmaschinen benötigte hier niemand. Auch so war die technische Ausstattung eher dürftig, dafür aber amüsant gelöst. So ersetzte ein Beamer teure Strahler mit verschiedenen Gobos (allerdings wird die Lampe sicher wesentlich teurer sein) und Stroboskopblitzer.
Nachdem der furchtbare Haus-DJ endlich aufhörte, wild Musik zusammenzuklicken und mit hackebeilartigen Übergängen zu brillieren, kam dann für mich bereits das Highlight des Tages: der Vor-DJ vor der eigentlichen Gruppe Bodi Bill, genannt DJ Kamille bzw. Kamillen Musik. Das war das erste Liveset, das ich jemals zu sehen und zu hören bekam und ich muss sagen, es war gut und steigerte sich von Lied zu Lied (leider nur 5, dafür sehr lange Lieder). OK ein wenig Monotonie war schon manchmal drin und er schien besonders auf einen Sprecher in den Liedern abzufahren, der eine Stimme wie Paul Panzer hat, aber trotzdem entsprach das meinem Musikgeschmack am ehesten.
Nachdem Kamillen Musik mit Midi-Keyboard und Laptop dem Atomino eingeheizt hatte, sollte nach einer halben Stunde Pause das Elektronik-Trio Bodi Bill die gute Stimmung fortsetzen. Die Stimmung der Leute wurde auch tatsächlich noch entfachter, doch ich konnte den Hype nicht nachvollziehen. Die Lieder begannen häufig mit recht knackigen tiefen Basslines und endeten in einem Tohuwabohu aus hohen Tönen, Gesang, den ich aus irgendwelchen Popliedern zu kennen glaubte und merkwürdigen Crossovers, z.B. mit einer Geige, die einfach partout nicht in die Musik passen wollte. Auch diese Musikrichtung (ich glaube, es nennt sich Indie) wird sicher ihre Anhänger haben, doch ich gehöre nicht dazu.
Danach, gegen 1 Uhr, kamen wieder die Getyourpolis-DJs an die Reihe und legten diesmal zumindest ein paar Klassiker wie Technologic auf. Trotzdem konnte das meine Stimmung auch nicht mehr heben.
Obwohl Kamillen Musik wirklich in Ordnung war, hatte der unerwartet hohe Eintrittspreis von 10 € (ich wusste nicht, dass es sich um eine Art Konzert handelte) und die schlechten Getyourpolis-DJs meine Stimmung schon zu weit herabgedrückt, dass sie sich noch auf ein partytaugliches Maß hätte anheben lassen. Und jetzt geh ich duschen, meine Augen brennen.

Der erste "echte" Fitnesstag

Während letzte Woche lediglich eine mündliche Vorstellung des S-P-A-S Fitnesscenters erfolgte, ging es am Dienstag, 12.30 Uhr richtig los.
Nach erfolgter Anmeldung an der Information und kurzem Abstecher in die Umkleide ging es zu unseren Trainern Kai und Anne. Ich sage "unsere", da noch ein Freund mit dabei war. Wir verfolgen ziemlich unterschiedliche Ziele: er will etwas von den Rippen verlieren, ich will Kondition für den Alltag. Trotzdem sind unsere Trainingspläne sich sehr ähnlich: man will uns erstmal einleveln (ungefähr 6 Wochen lang).
Zu allererst gings zum "Rudern" an einer etwas altertümlichen, aber sehr haltbar wirkenden Rudermaschine. Ausgerechnet hier ging der Vorteil des S-P-A-S, der Datenstick mit unseren Trainingsplänen, nicht anzuwenden. Aber egal, das Gerät ist denkbar einfach und unser Trainingsplan hart mit uns: 15 Minuten Rudern bei einer Zielvorgabe von 45 Schlägen pro Minute zur Erwärmung. Im Durchschnitt haben wir beide gerade mal 30 Schläge pro Minute geschafft - mit Ach und Krach. Ein paar Schweißperlen wären in Ordnung, meinte man. Dass mir aber Sturzbäche die Brust herunterrinnen, davon hatte keiner was gesagt. Und so schwammen wir von Übung zu Übung, mit teils recht abenteuerlichen Namen wie z.B. "Chest Press" (Brustpresse).
Wir wurden auch mehrfach angehalten, uns ordentlich mit Trinkbarem zu versorgen. Und trotz der Warnung der Trainerin Chrissi zum Einführungsgespräch fand ich die Säfte nicht mal so übersüß. Vor allem Sauerkirsche hat es mir sehr angetan. Auch scheint man nicht nur auf Süßstoffe zu setzen, denn das Zeug schmeckt richtig lecker. Das hat man auch meinem Kumpel angesehen, der während des ganzen Aufenthalts 1,5 Liter wegschlürfte. Wasser kam natürlich auch mal in die Flasche.
Gegen 15 Uhr trafen wir dann noch die zwei weiteren Freunde, die gemeinsam mit uns angefangen haben. Nach kurzer Entspannung bei einer noch recht lahmen Runde Tischtennis powerten wir uns bei einer Stunde Badminton nochmal richtig aus. Dann war aber auch wirklich Sense. Kein Muskel konnte benannt werden, der nicht in irgendeiner Form protestierte.
Am nächsten Tag blieb das böse Erwachen aber zum Glück aus. Ein Ziepen hier, ein Ziehen dort, die Schultern scheinen höher zu sitzen als sonst, aber von wirklichem Muskelkater oder gar Schmerzen kann man nicht sprechen. Deshalb gehts heute gegen 16 Uhr auch wieder ins Fitnessstudio. Wenn man warm ist, wird man die kleinen Wehwehchen nicht so sehr spüren. Ich freu mich drauf!

Wall-e-fiziert

Vieles habe ich bereits über den Film "Wall-E" gelesen und gehört. Meinungen von "reiner Kinderfilm" über "drollig" zu "traurig" oder einfach nur "absolut süß" waren gut durchmischt vertreten. Die Mehrheit war sich auf jeden Fall sicher: sehenswert.
Heute nun habe ich den Film gleich zwei Mal hintereinander gesehen ^^. Beim ersten mal habe ich teils Tränen gelacht, wenn der tollpatschige Roboter Wall-E keine Gelegenheit auslässt, über die eigenen Füße (bzw. seinen Kettenantrieb) zu stolpern. Auch ist die Geschichte mit dem süßen letzten Roboterchen, dass die Erde versucht von der Übermüllung zu befreien und anschließend, nachdem er Eve kennengelernt hat, einen reinweißen Roboter neuester Generation, nur noch ein Ziel hat: mit ihr Händchen zu halten - und das möglichst in Frieden.
Noch nie hat mich ein Animationsfilm derart mitgerissen. Pixar hat bei diesem Film einfach alles richtig gemacht. Das Spiel mit Unschärfen, Reflexionen, realistisch anmutendem Feuer und mitreißenden Perspektiven lässt einen schnell vergessen, dass man einen Animationsfilm ansieht. Direkt danach bemerkt man die Soundkulisse. Jede Bewegung ist untermalt, jedes Staubkorn verursacht Geräusche, wie man sie erwarten würde und der Soundtrack ist derart gut in den Film eingepasst, dass man selbst beim zweiten Mal sehen, wenn man sich ein wenig mehr darauf konzentrieren kann, ihn immer wieder "aus den Ohren verliert".
Und dann diese geniale Animation der Roboter. Da Wall-E und seine Freundin Eve nicht viel sagen können, hat man sich auf nonverbaler Basis (bis auf "Wall-E", "Eve" und "Auftrag") verständigt. Und obwohl die Roboter nicht direkt Gesichtszüge haben, ist unglaublich, wieviele Emotionen die Charaktere in diesem Film ausdrücken können. Desinteresse, Angst, Argwohn, Freude, Panik, Ärger, Teilnahmslosigkeit, Nachdenken... all das und vieles mehr kann man den Charakteren problemlos ansehen, und das, obwohl Wall-E nur ein paar "Nr. 5"-ähnliche Augenklappen hat und Eve ein paar hübsche LED-Augen und ihre Arme, an denen sie je nach Situation nichts, eine Waffe oder Hände hat.
Eine sozialkritische Seite des Films ist ebenfalls unübersehbar, schließlich haben wir die Erde in Müllbergen untergehen lassen, um die Erde kreist ein dichter Gürtel aus Weltraumschrott und die letzten Menschen, die auf einem Raumschiff Zuflucht gefunden haben sind so fett, dass sie stecken bleiben würden, wenn sie in die Luft sprängen - wenn sie es denn könnten.
Es gibt so viel in diesem Film zu entdecken, man muss ihn selbst gesehen haben. Wenn du das noch nicht hast, dann wird es Zeit, das nachzuholen :-).

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