Artikel mit Tag reisen

Eine Geschichte aus Mallorca

Son Serra de Marina - InnerortsMittlerweile bin ich seit 27.08. wieder im Lande. Da ich im Urlaub keine Bilder posten konnte mangels Internetcafédichte und funktionierender USB-Ports, werde ich das gleich nachholen.
Zu Anfangs habe ich hier aber noch eine Abschrift eines - nennen wir es Tagebucheintrags - vom Tag der Ankunft. Mir war da einfach so, dass ich meine Erlebnisse aufschreiben muss und eigentlich wollte ich das täglich machen. Aber nun ja, wie es halt so ist. Es ist der einzige Eintrag geblieben :-).

14.08.2010
Um 6.00 Uhr startete unser Flugzeug mit 30 min Verspätung in Leipzig. Warum wird der Flughafen in Leipzig eigentlich LEJ abgekürzt?
Der Flug ist äußerst sanft, es gibt kaum Turbulenzen und sogar Frühstück (1 gut belegtes Brötchen) und Getränke (ich bestelle einen Tomatensaft mit Salz und Pfeffer - einfach weil ich mal davon gehört habe, dass er im Flugzeug besser schmecken soll - hat wohl was mit dem Luftdruck zu tun?!).
Kurz vor 8.00 Uhr landen wir in Palma de Mallorca. Ganz sanft, nur ein leichtes Hoppeln und wir sind da. Der Flughafen ist ordentlich groß und die üppig verwendeten hochglanzpolierten Steinplatten auf dem Boden beeindrucken.
Nach kurzer Orientierung finden wir auch schon den Bus von Palma Airport nach Plaza d'Espana. Der erste Bus ist sehr voll, wir lassen ihn links liegen, denn der nächste steht bereits bereit.
Gegen 10.00 Uhr bewegen wir uns durch die Innenstadt von Palma. 22°C, aufkeimende Sonne - in Anbetracht dessen, dass wir noch weit laufen müssen mit unseren Koffern und Rucksäcken - ist das echt in Ordnung.
Der Supermarkt, den wir nach einem Besuch bei einem extrem teuren Burger King finden, ist unübersichtlich und überfüllt. Alle Regale stehen kreuz und quer und ohne erkennbare Ordnung. Kopfschmerzen und Müdigkeitserscheinungen machen sich breit. Wir lassen für 2 Tage Frühstück und Abendessen zu Sechst 30 € da und laufen zum Plaza d'Espana zurück. Dort erwartet uns ein komfortabler Langstreckenbus, der uns für 3,80 € nach Son Serra de Marina bringt. Das Glück steht uns ins Gesicht geschrieben, schlafend.

Nachdem ich diesen Report im Bus geschrieben hatte, stiegen wir noch einmal in einen kleineren Bus in Santa Margalida (manchmal auch Margarita geschrieben) um und waren dann irgendwann am Nachmittag endlich da, nachdem wir 3 Haltestellen zu zeitig in Son Serra de Marina ausgestiegen waren :-).

Bilder liefere ich in einem späteren Post nach.

Qlimax 2009 in Arnheim - ich war dabei!

Heute am Sonntag gegen 16 Uhr betrat ich wieder Chemnitzer Boden. Endlich durfte ich den Reisebus wieder verlassen und ich freute mich auf eine ordentliche Dusche und eine Zahnbürste, um mich wieder wie in Mensch zu fühlen.
Begonnen hatte alles bereits im Sommer dieses Jahres. Auf der Suche nach einem tollen Technofestival stolperten ein Freund und ich unter anderem über die Sensation White (zu soft) und über die Sensation Black (zu weit weg). Dann fiel die Entscheidung: die Qlimax sollte es werden, eine große Hardstyle-Party im GelreDome in Arnheim (das liegt in den Niederlanden). Nachdem auch klar war, dass es sich zu zweit nicht lohnt (und sonst eigentlich auch nicht) selbst zu fahren, erkoren wir feierreisen.de als unseren Reiseanbieter zur Qlimax. Die fuhren direkt von Chemnitz aus - wunderbar, da mussten wir nicht mehr wach genug sein, um selbst ein Stückchen fahren zu müssen (das wäre rückblickend auch gar nicht gegangen).
Der Bus war von Feierreisen sehr hoch gelobt worden, aber er war - bis auf den kleinen TV und DVD-Player, standard. Die Sitzabstände auf der rechten Seite waren für mich (1,90) inakzeptabel, doch zum Glück konnte ich in der linken Sitzreihe meine Beine gerade so unterbringen, sonst wäre das eine sehr unangenehme Reise geworden. Anfangs wurde sie das trotzdem, denn über die - eigentlich für Ansagen gedachten - Lautsprecher liefen Tracks von den Qlimax-DVDs 2007 und 2008. Durch die extreme Mittenüberhöhung (damit man sprache durch diese Lautsprecher besser versteht) tat die Musik - wir saßen direkt unter so einem Lautsprecher - furchtbarst in den Ohren weh. Eine Pause nutzten wir, um uns eine Reihe weiter vor zu setzen und so den gehörschädigenden Klängen zu entfliehen. Ab da wurde die Fahrt sehr angenehm. Pausen gab es genügend, eine Toilette war an Bord, wenn es unbedingt mal sein musste und wenn man aufpasste, stieß man sich an der Decke mit einer Höhe von geschätzten 1,70 m auch nicht den Kopf - Doppelstockbus eben.
Ich hatte Getränke mitgebracht - und das war auch gut. Ein Freund eines Freundes, den wir ebenfalls im Bus trafen (ohne uns vorher abgesprochen zu haben) hatte etwas von Freigetränken im Bus gelesen und sich drauf verlassen - aber außer einmal etwas Jägermeister bzw. Vodka Red gab es da nichts... Arschkarte. Vielleicht hatte er da was falsch verstanden, ich hatte das jedenfalls nicht gelesen. Für knapp 130 € inklusive Eintrittskarte zur Qlimax (einzeln 57 €) pro Person, war das Angebot jedenfalls einer Selberfahrt in Sachen Stresslosigkeit haushoch überlegen.
Genug zum Bus (der Fahrer war übrigens cool, musste er auch sein, um die Musik in seinem Alter auszuhalten ;-)), jetzt mal was zur Party: kurz gesagt - hammergeil! Ich war zum ersten mal auf der Qlimax und als ich nach einer Stunde warten auf den Einlass und einer weiteren Stunde Einlassprozedur endlich den GelreDome betreten durfte, war das schon ein tolles Gefühl. Eine riesige Halle, die noch recht übersichtlich mit Leuten gefüllt war, schon leichtes Hintergrundgedudel, schön schummrige, blaue Ausleuchtung, massenweise an den Decken aufgehängte Lautsprecher - das versprach toll zu werden. Und das wurde es auch! Als Ruffian die Eröffnung bekannt gab und DJ Isaac die ersten sanfteren Tracks auflegte, wurde es schnell still in der Halle. Der Klang war einfach zu toll und die Lichteffekte hübsch. Mittlerweile war ich mit meinen Freunden auch schon in der ~3. Reihe vor der Absperrung zum DJ-Bereich angelangt. Doch etwas störte - eine weiße Seidenwand war eingezogen worden um darauf Bilder zu projizieren. Doch nach einer halben Stunde fiel diese dann, alles wurde in sekundenschnelle weggeräumt und man kam bis etwa 2 Meter an den DJ heran. Das war schon toll, den arbeiten zu sehen - auch hier waren wir ganz vorn mit dabei. Später gingen wir dann was trinken und sind dann nicht nochmal so weit vor gegangen - man hätte sich mittlerweile einfach nicht mehr so schön bewegen können, wie zuvor. Es war rappelvoll geworden (da passen 40.000 Leute rein!). Überall wurde getanzt, die Ränge waren gut besetzt und teils waren mit Gerüstkonstruktionen an Stellen, an denen eigentlich Sitzplätze wären, weitere Tanzflächen geschaffen worden. Hier hielten wir uns häufig auf, da es genug Platz zum Tanzen gab.
Weiters überraschten uns noch zwei Sachen. Erstens: die Preise. Man musste Geld in Münzen (Munten :-)) umtauschen. Eine Münze entsprach 2,50 €, eine halbe dementsprechend 1,25 €. Und dann wurde uns erst klar - was wir vorher für Europreise hielten, war überhaupt nicht günstig! Ein Kaffee z.B. kostete 1 Munte, äh Münze - 2,50 €! Ein kleines Wasser (0,2 l) ebenfalls. Ein großes (0,5 l) kostete 2 Münzen - 5,00 €. Der Hammer! Durch die mit der Zeit in der Halle vorherrschende Hitze von 40.000 tanzenden Menschen war regelmäßige Getränkeversorgung aber unbedingt notwendig und somit musste schon ein 20er pro Person eingetauscht werden (ich habe noch 0,5 Münzen übrig - als Andenken sozusagen). Zweitens: die Musik tat nicht in den Ohren weh. Man kennt das von Discos, z.B. dem EMC Stollberg, dass, wenn man die Disco verlässt (und es wenn es nur nach kurzer Zeit ein Toilettengang ist), dass neben dem Druck auf den Ohren die Ohren auch noch fiepen (meist durch Belastung mit lauten sehr hohen Tönen). Das war hier nicht der fall und das überraschte mich mehrfach. Durch den heftigen Bass drückte es zwar etwas auf den Ohren, das verflog aber schnell. Kein Fiepen hinterher. Ich kann mir das nur mit der extrem guten Technik der Qlimax erklären. Der Klang war einfach phänomenal, nicht übersteuert und sogar kurz eingestreute (um die Anwesenden zu "ärgern", anzuheizen) Klassiklieder klangen toll! Eventuell hatte man schädliche Frequenzen gefiltert... ich weiß es nicht - es war jedenfalls eine Erfahrung der besonderen Art.
Auch eine Erfahrung: Drogen- und Waffenkontrollen am Eingang. Jeder Besucher wurde abgetastet und musste sämtliche Gegenstände aus den Taschen auf einen Tisch legen. Auch Cappies mussten abgenommen werden und wurden durchsucht (nur Schuhe nicht). Ich hatte in meinem Portmonee ein paar Kopfschmerztabletten - mit Beipackzettel, wie es sich bei einer "Reiseapotheke" gehört. Die Frau, die mich kontrollierte, stutzte zwar kurz, las kurz, um was es sich handelte und gab mir dann alles wieder. War trotzdem seltsam :-).
Gegen Ende der Party hörte ich dann noch, dass es wohl doch zu einem Zwischenfall gekommen sein muss, denn die Polizei war da und hatte auch jemanden mitgenommen. Außerdem war eine Toilette abgesperrt worden. Man sagte, dort wäre jemand umgekommen. Vielleicht ließt man es ja irgendwo mal im Netz. Tragisch ist das schon, allerdings wundere ich mich eher, dass bei derart vielen Menschen auf "kleinem Raum" nicht mehr passiert. Aggressionen lassen sich nunmal nicht ganz vermeiden - und Alkohol floss ja auch zur Genüge (und Joints wurden anscheinend auch genug geraucht - es stank häufig mal danach, obwohl rauchen in der Halle verboten war).
Abschließend muss ich sagen, dass die Qlimax eine Erfahrung war, die ich unbedingt gemacht haben musste. Ich muss aber sagen, dass 10 Stunden feiern nach 10 Stunden Busfahrt kaum möglich ist. Die Erschöpfung meldete sich spätestens 2 Stunden vor Schluss (gegen 7 Uhr war Schluss, 22 Uhr ging die Party los). Die ließen sich nur schwer noch rumbringen und ich wollte partout nicht dort einschlafen. Ob ich nochmal fahren würde, weiß ich nicht - 130 € sind eine Riesenstange Geld und die Fahrt ist doch recht aufreibend. Ich werde das denke ich live entscheiden. An dieser Stelle übrigens nochmal ein Riesendank an Martin und Ole von Feierreisen.de. Die haben sich den Ar... aufgerissen, damit alles so glatt wie möglich läuft. Danke!
Um euch mal den Einsatz von Effekten, den tollen Bühnenaufbau etc. zu zeigen, empfehle ich euch dieses Video. Ab der Hälfte gehts richtig los - es macht einfach nur Spaß (wenn euch die Musik nicht gefällt, dreht einfach leise - die Effekte sind trotzdem sehr sehenswert und pompös; ach übrigens: an die Flammen konnte man bis etwa 1 m nah heran - das war heeeeeiß!).



Das Handy hat natürlich die Klangfülle nicht im Mindesten einfangen können (besonders, wenn Technoboy dann loslegt), aber es reicht aus. Mir gehts ja für euch hauptsächlich um die optischen Effekte :-).

Zurück aus dem Urlaub, leider ohne Abmeldung

Mydays.de GutscheinHallo liebe Blogleser, Freunde, Kommilitonen, vielleicht sogar Professoren,

nach 10-tägiger Abwesenheit möchte ich mich bei euch zurückmelden. Leider habe ich es verpasst, hier auf dem Blog Bescheid zu geben, dass ich Urlaub mache. Naja, nun bin ich ja wieder da.
In der Kürze liegt die Würze: Urlaub zusammen mit 5 Freunden, Urlaubsort war Canyelles in Lloret de Mar (nahe Barcelona), 10 min zum Strand (30 min zurück, blöde Steigung...), ruhig gelegenes Ferienhaus mit vielen Zimmern, ein paar Ameisen hier und da, nichts wildes. Tagsüber durchgängig über 30 Grad, Nachts konnte man mit einem Bettlaken als Zudecke problemlos auskommen. Ausflüge gab es (außer zum Strand) nur relativ wenige: einmal Barcelona, zweimal Lloret, doch das hat das Genießen nicht im Mindesten eingeschränkt. Leider habe ich mich 2 Tage vor Abreise erkältet (keine Schweinegrippe *oink*). Und nun wieder hier.
Bilder werde ich auf jeden Fall noch online stellen, gestaffelt über mehrere Tage werde ich ab Montag die schönsten Urlaubsbilder ausstellen.
Zu Guterletzt noch ein Danke an Peer Wandiger vom Blog selbstaendig-im-netz.de, bei dem ich einen Gutschein von mydays.de im Wert von 50 € gewonnen habe und der wenige Tage nach meiner Abreise hier eingetroffen ist. Sehr schick aufgemacht, das Ganze. Was genau ich damit mache, weiß ich noch nicht, weder, ob es mir oder Freunden zugute kommt. Für meine Entscheidung habe ich aber noch bis 2012 Zeit (Gutscheinverfall).

Der erste Sonnenbrand des Jahres

Zum Karfreitag ging es heute mit meinen Eltern nach Potsdam ins Schloss Sanssouci. Dieses Schloss dürfte recht bekannt sein, es ist umgeben von einer gigantischen, penibel gepflegten Parkanlage. Zur Durchquerung kann man sogar Fahrräder leihen, aber diese dürfen nur auf bestimmten Radwegen genutzt werden, bzw. auf manchen Strecken geschoben (und auf manchen nicht mal das). Der Eintritt für den Park ist kostenfrei, trotz der vielen Wasserspiele und Brunnen (die leider jetzt noch nicht in Betrieb waren). Für 2 € erhält man auf Wunsch einen Plan des Parks, der für eine gute Orientierung als notwendig erachtet werden kann - damit unterstützt man dann gleich noch die Pflege des Parks, da zahlt man doch gern.
Das bombastische Wetter hat Heerscharen von Besuchern angelockt und wird heute Abend sicher einigen wieder Respekt vor der Sonne einbläuen. Auch mir und meinen Eltern - Sonnenbrand, und das Anfang April :-). Das gabs noch nie. Und ich dachte immer, zu so einer Jahreszeit wäre die Sonne noch zu schwach...
Und damit der Beitrag noch ein wenig Mehrwert für euch hat, hier ein paar Schönwetterpanoramen aus Sanssouci :):
Schloss Sanssouci Panorama
Schloss Sanssouci Panorama von oben
Neues Palais in Sanssouci
Auf den Bildern sind absichtlich besonders wenige Menschen drauf - ich mag das Gewimmel vor der Linse nicht. Und ja: dafür brauchte ich Geduld ^^.

Urlaubstagebuch - Italien - 31. August - 2. Teil

Im Petersdom
Im Petersdom
Vom Piazza Navona mit den Heerschaaren von Künstlern ausgehend, folgt - obwohl wir bei 34 Grad im Schatten schon merklich erschöpft sind - noch ein Ausflug in den Vatikan, den wir zu Fuß erlaufen. Noch nie war ein Grenzübertritt zu Fuß so einfach. Ein simples schwarzes Eisengitter in Hüfthöhe markiert den Übergang von Italien zum Vatikan.
Dort angekommen, stehen wir auf dem Petersplatz, gucken uns ein wenig den Brunnen an, machen hie und da ein Foto des sehr symmetrischen Platzes und laufen mit dem Uhrzeigersinn zum Petersdom, bis wir merken, dass man nur gegen den Uhrzeigersinn um den Platz laufend zu den Horden von Wachleuten kommt, zu den piepsenden Metalldetektoren und Gepäckdurchleuchtern. Die Sicherheitsbestimmungen sind wie am Flughafen und so kommt es, dass meine Mutti das winzige Blechtaschenmesser abgeben muss, dass sie in ihrem Rucksack vergessen hatte.
Nun darf man noch eine Kleiderkontrolle passieren. Wer unbedeckte Schultern oder Knie hat, der darf nicht weiter. Doch ganz so streng sehen es die Kontrolleure nicht. Trotzdem: wer viel zu kurz gekleidet ist, wird in die Garderobe geschickt. Dort stehen tatsächlich Mäntel, Hosen etc. bereit, die ausgeliehen und angezogen werden können, damit man doch eintreten darf.
Weiter gehts, es darf gewählt werden: entweder man geht die über 500 Stufen selbst und bezahlt 5 €, oder man überspringt etwa 200 Stufen mit dem Fahrstuhl und bezahlt 7 €. Wir entscheiden uns für die Variante für Faule, die, wie sich herausstellt, es trotzdem noch in sich hat. 300 Stufen klingen nicht viel, doch die Treppe wird, je näher man der Kuppel kommt, immer schmaler, der Gang enger und - das ist das schlimmste - die Wände und der Boden immer schiefer. Nahezu alle haben, darunter auch wir, durch die Schrägstellung und fehlende Sicht nach draußen arge Probleme mit dem Gleichgewicht, man kommt sich vor wie auf einem Boot. Dann endlich folgen noch ein paar äußerst schmale Wendeltreppen, für die man Rucksäcke besser absetzt, um nicht stecken zu bleiben und es ist geschafft. Auf der Kuppel des Doms hat man einen freien Rundumblick auf die Dächer Roms. Doch so richtig genießen kann ich den Anblick nicht, denn meine Höhenangst spielt mir einen Streich und ich kämpfe die ganze Zeit mit dem Gefühl, der Turm kippe zur Seite. Nachdem ich einmal ringsherum bin und mühevoll, jederzeit ein Geländer oder eine Mauer umklammernd, ein paar Bilder geschossen habe, geht es auch schon an den Abstieg, ebenfalls eng, mit schiefen Wänden und Böden, doch man ist vorgewarnt.
Nun noch einen knappen Kilometer zur U-Bahnstation S. Pietro (wieder zurück in Italien, denn der Vatikan hat zwar einen Bahnhof, doch der wird nicht verwendet) und - wiedermal vollkommen erschöpft - ab nach Hause.

Urlaubstagebuch - Italien - 31. August

Laut ADAC Reiseführer gilt Rom an Sonntagen als "nahezu ausgestorben". Die Ruhe, die diese 2 Worte versprechen, geben uns Anlass dazu, heute erneut mit dem Auto nach Anagnina zu fahren, um von dort zum Termini zu fahren, dem U-Bahnhof, an dem sich die zwei U-Bahnlinien Roms (der Vollständigkeit halber: A und B) kreuzen.
Von dort liefen wir, nachdem wir uns einmal im Kreis um ein Gebäude herumverirrten, zum Pantheon, einem von außen schon groß wirkenden kuppelartigem Steinbau, der von Innen aber kolossal wirkt.Blank polierter Stein und eine beachtliche Deckenhöhe, eine interessante Deckenstruktur aus Karos und ein kreisrunde Loch in der Mitte der Decke, durch den voluminöses, grellweißes Tageslicht ins innere fällt und die Reihe von Fenstern, die in einem stockwerk über uns angeordnet sind, beleuchtet. Erinnert erstaunlich stark an die neuen Lichteffekte in DirectX 10 *hust*. Es sind viele Touristen da, aber man kann sich frei bewegen und Bilder zu machen, ohne, dass ständig jemand vor die Kamera springt, ist auch mit wenig Geduld zu bewerkstelligen. Insofern nennt man das dann wahrscheinlich, wenn man vorher an einem anderen Wochentag hier war, "nahezu ausgestorben".
Einen ordentlichen Fußmarsch später sind wir auf dem Piazza Navona angekommen, auf dem sich viele Künstler mit ihren Bildern um einen Obelisken versammelt haben. Wer ein schönes Bild fürs Wohnzimmer braucht und sich das auch etwas kosten lassen möchte, der ist hier gut aufgehoben. Ein Bild in Öl oder Wasserfarbe in Größe eines A4-Blatts von, wie ich finde, sehr hoher künstlerischer Qualität, kostet bei den meisten anwesenden Malern 100 €. Bei größeren Bildern ist die Preisgestaltung nach oben offen. Anzumerken ist, dass die meisten Künstler Szenen Roms bevorzugt dargestellt haben und der Realismus bzw. Idealismus stark vorherrscht. Viele Bilder sind durch den hohen Grad an Idealismus auch äußerst kitschig (weite Blumenmeere unter efeubewachsenen Steinarkaden bei Sonnenuntergang in Küstennähe und ähnliches sind nicht selten) . Wer impressionistische Kunst vorzieht, wird nur wenige Bilder finden, doch ein Angebot ist da.
Als ob das nicht schon genug wäre, ging es noch in den Vatikan. Dazu folgt ein eigener Beitrag.

Urlaubstagebuch - Italien - 30. August

Und nochmal Badetag. Aber diesmal sind wir schlauer und gehen am Vor- und frühen Nachmittag erstmal einkaufen, da meine Sandalen, die schon vorm Urlaub in bemitleidenswertem Zustand waren, nun endgültig drohten, auseinanderzufallen.
Italien - Land der Mode und damit auch der Schuhmode. Es sollte ja also auch kein Problem werden, irgendwo in der Gegend einen Schuhladen aufzutreiben, der auch Sandalen verkauft, oder? Das Finden eines Schuhladens gestaltet sich wirklich nicht schwer, sind die großen Einkaufszentren in Latina doch zu 60% von ihnen ausbelegt. Das Problem: es herrscht gerade so eine Art Sommerschlussverkauf. Wir betreten an diesem Tag knapp 10 Läden und nur einer bietet eine einzige Sandale an, die aber nicht passt und zudem auch noch furchtbar aussieht. Tja, da bin ich wohl zu spät dran. Hätte ich Halbschuhe aller Formen, Farben und Größen gesucht, wäre ich sofort fündig geworden, denn davon gibt es zu Hauf (und dann noch "made in Italy..." *schmacht*, zumindest, sofern man nicht im Geschäft von Nike sucht ;-)).

Urlaubstagebuch - Italien - 29. August

Ein Straßenzug in RomRom - unvorstellbar groß und turbulent, chaotisch und trotzdem funktioniert alles (vor allem der Straßenverkehr) erstaunlich reibungslos. Wir sind zum ersten mal in der Metropole Italiens und sind regelrecht erschlagen von allem. Die vielen Menschen, die vielen Autos, die missachteten Verkehrsregeln, die Geschäfte, die Hitze. In einem unserer Reiseführer steht ein treffender Satz: "Wer beim Überqueren der Straße darauf wartet, bis kein Auto mehr kommt, der erreicht bei Lebzeiten die andere Seite nicht.". Man muss sich einen Fußgängerübergang suchen (nur da wird das Überqueren des Verkehrsraums toleriert und nicht mit Hupen und Vollbremsungen quittiert), warten, dass man zumindest etwas Abstand zu den ankommenden Autos hat und dann einfach mit konstanter Geschwindigkeit laufen - die Autos fahren um einen herum. Man sollte lediglich nicht langsamer werden oder beschleunigen - der eigenen Gesundheit zuliebe.
Mit der U-Bahn geht es 15 Stationen bis zur spanischen Treppe, einer großen weißen Treppe (die zu dieser Jahreszeit leider nicht mit Blumen geschmückt war, wie das sonst im Frühling der Fall ist) die zu einer Kirche hinaufführt und ihren Namen lediglich daher bezieht, dass ihr gegenüber das spanische Konsulat liegt. Sieht gut aus, die Sonne brutzelt auf einen herunter, man wird von wildfremden männlichen Italienern angesprochen (seh ich so süß aus?) und am Fuße der Treppe liegt ein Brunnen, vor dem sich dutzendende Touristen fotografieren lassen und von dem Wasser probieren - dass die Tauben darin baden, stört niemanden.
Nach einem kurzen Besuch in einem Römer Mc Donald's das tempelartig eingerichtet ist und bei dem die Hamburger wie zusammengeschossen aussehen (und die Sanitäranlagen für ein Mc Donalds äußerst schmutzig sind), geht es weiter auf der Via del Corso, wo sich die teuersten Geschäfte Roms konzentrieren (Bulgari, Prada, Gucci, Louis Vitton, ... alle auf einem Haufen) und einem, wenn mal Preisschilder dastehen, Bilder von Sportwagen durch den Kopf gehen, die man für den Preis einer Handtasche bekäme.
Schließlich dann weiter im Standardprogramm mit Forum Romanum (einer großen Ausgrabungsstätte mit freiem Eintritt), ein wenig außen am Kolosseum entlang und schließlich vollkommen erschöpft mit der U-Bahn zurück.

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