Der CubeClub in Chemnitz ist wohl einer der meistdiskutierten Clubs in Chemnitz. "Assischuppen", "Bruchbude", "lieber zu Hause nochmal auf Toilette gehen und dort gar nicht", "kalt, weil ungeheizt", "fragwürdige Clubgänger" - all das hört man über den Cube, wenn man sich bei Freunden und Bekannten darüber schlau macht. Umso mehr musste ich einfach mal rein und herausfinden, ob irgendetwas davon stimmt - und zumindest für die Nacht von gestern zu heute kann ich nicht eine einzige dieser Behauptungen bestätigen.
Von außen sieht der Cube schon sehr heruntergekommen aus - er soll ja auch schon seit 2 Jahren abgerissen werden - mit seiner markanten Betonkastenform, dem groben Wellblech vor den Fenstern und dem Eingangsbereich, bei dem man sich fragt, ob man gerade wirklich einen Club oder eine Rotlichtbar betritt. Ich muss aber verteidigend sagen, dass diese "Heruntergekommenheit" nicht unbedingt unabsichtlich in den CubeClub Einzug gehalten hat.
Überall finden sich im inneren kantige Betonformen, die meisten Wände sind tiefrot gestrichen und die Räume nur schummrig rot ausgeleuchtet, an einer Wand hängen hunderte von CDs und geben ihre Lichtreflexe in einen langen Gang ab, der mit drei Neonröhren sehr gedämpft ausgeleuchtet ist. "Gedämpft" trifft es sowieso ganz gut: ein exorbitanter Einsatz von Nebelmaschinen auf den Floors lässt Gänge im Nebel verschwinden und selbige manchmal auch. Als wir uns durch den Cube bewegten und erst einmal alle Räume und Gänge in Augenschein nahmen, konnte man im Core-Floor die Hand vor Augen kaum sehen. Zudem war der extreme und ununterbrochene Einsatz von einem weiß/blauen Stroboskopblitzer und zwei ebenfalls als Strobe angesteuerten Spots sehr gewöhnungsbedürftig - passte aber zum gespielten HardStyle und TechCore.
Gestern wurde ich Augenzeuge aus nächster Nähe, als im Parkhaus Sachsenallée ein Mann beim Ausparken ein stehendes Auto (mit ordentlich Schmackes) anfuhr, dann kurz anstalten machte, nicht auszusteigen und sich dann aufgrund der entsetzten Gesichter doch anschickte, auszusteigen und sich den verursachten Schaden anzusehen. Und ja, ich gebe es zu, die Überschrift ist etwas geflunkert .
Denn in Wirklichkeit war es nicht mein erster Autounfall, sondern mein erster Unfallbericht, den ich jemals geschrieben habe. Warum ich einen Unfallbericht ausgefüllt habe, obwohl ich gar nicht beteiligt war? Nun, der Verursacher (ü60) und die Geschädigte waren mit der Situation absolut überfordert. Niemand hatte einen Unfallbericht dabei und keiner wusste, was überhaupt zu tun war. Die Geschädigte rief erstmal einen Nachbar... wenns hilft. Eine Freundin, die bei mir war, zauberte aber zum Glück einen guten alten ADAC Unfallbericht heraus, den ich dann für die verdatterten "Unfallteilnehmer" in gut 20 Minuten ausfüllte - Wahnsinn, was für ein Scheiß da alles rein muss.
Zum Schaden ist zu sagen: klein, aber oho. Durch die gut 10 km/h Aufprallgeschwindigkeit durch die zügige Rückwärtsfahrt aus der Parklücke war an der Kontaktstelle (Verursacher: Stoßstange links hinten - Hartplastik, Geschädigte: Stoßstange rechts vorn - lackiert) die Stoßstange leicht eingedrückt worden, ausgerechnet auch noch an einer Stelle mit Schmuckfalzen. An selbiger Stelle fehlte noch Lack von der Größe eines 2 €-Stückes und die Stoßstangenhalter an der rechten Seite waren herausgebrochen/verbogen. Kleiner Schaden, große Wirkung: das zu beheben wird gut und gerne ab 300 € kosten.
Mit einer kleinen Beratung (Polizei/keine Polizei, Sinn des Unfallberichts, Versicherung informieren oder nicht) schloss ich das Ganze schließlich ab, der herbeigerufene Nachbar steuerte auch noch ein paar Informationen bei und ich ging dem nach, was ich eigentlich mit meiner Freundin im Parkhaus tun wollte: Auto putzen - dazu vielleicht mal eine andere Geschichte .
In Chemnitz findet vom Saisonstart (01.04.) ab jeden Sonntag ein Tuningtreffen im Chemnitz Center statt. Dieser "Tuningtreff Chemnitz" soll die größte markenoffene regelmäßige Veranstaltung dieser Art in Sachsen sein. Der Eintritt kostet einen einzigen Euro!
Gestern war ich zum allerersten mal dort und - vermutlich geschuldet durch den heutigen Feiertag - war jede Menge los. Geschätzt 250 - 300 Autos von gar nicht und leicht getuned bis extrem aufgebaut, von wunderschön anzusehen bis hoffnungslos durchgerostet, von 66 PS Standard bis >500 PS Muscle Cars waren anwesend.
Über 2 1/2 Stunden bin ich mit einem Freund durch die Reihen gezogen, mir wurde von einem gigantischen Bassreflex Subwoofer in einem Kombi das Blut aus dem Kopf gedrückt, man durfte ein paar Autos mit Luftfahrwerk bestaunen und Motorsounds anhorchen. Mein Freund war hin und weg von den Audis, vom A3 1.6 bis hin zum RS6. Auch sehr von sich reden oder besser von sich hören machten zwei anwesende Dodge Musclecars, die im Standgas wohl so viel verbrauchten, wie mein Astra bei Vollgas.
Leider hatte ich die Kamera noch nicht dabei als das Treffen stattfand, dafür bin ich später nochmal zurückgekehrt - die Polizei drehte gerade eine gemütliche Runde rein informativer Art und die Kehrmaschine beseitigte die Überreste ein paar (untersagter) Burnouts. Dabei habe ich ein paar Fotos meines Astra G gemacht. Auf dem Treffen habe ich gemerkt, dass jeder mal klein angefangen hat, man konnte sämtliche Ausbaustadien getunter Autos bewundern, auch Unfertiges (ein Teilnehmer kam sogar ohne Heckschürze) und Autos, die niemals getuned werden sollten (z.B. ein hoffnungslos durchgerosteter Seat). Auch beim Lackzustand fiel mir ein Stein vom Herzen: ich dachte immer, die paar Waschstraßenkratzer meines Vorgängers machen mich zum Außenseiter, doch im Gegensatz zu 50% der Teilnehmer war mein kleines Autochen doch ganz gut gepflegt .
Vom 3. bis 5. April war ich auf der damn small lan, einer LAN-Party in Chemnitz auf der für immerhin 60 Leute Platz war. Ich gehörte zu den Hauptorganisatoren der LAN und war ein wenig das Mädchen für Alles. Unter anderem habe ich gekocht - es gab ein lasches Chili con Carne, welches man mit einer herabverdünnten (damit überhaupt dosierbar) Da Bomb Beyond Insanity nachschärfen konnte. So gut wie jeder hat es übertrieben, dafür hatte man dann ein echt scharfes Chili . Außerdem gab es am Samstag Abend eine ordentliche Menge gegrillte Steaks - über 5 kg Fleisch wurden vergrillt. Zudem war ich für die Wehwehchen der Server mitverantwortlich, vor allem, als der Webserver immer mehr auf sich aufmerksam machte, indem er sich neustartete. Letztendlich war kaum mehr ein mehrminütiger Betrieb des Servers möglich. Um weitere Schäden an der Hardware zu vermeiden zog der Webserver dann auf mein kleines Privatlaptop um - und lief dort besser als auf dem wesentlich rechenstärkeren Server. Man lernt eben nie aus.
Natürlich gab es neben dem Beheben von Problemen auch (überwiegend) Positives, so konnte man auf 2 Beamern und 2 großen Leinwänden Wii spielen und aus etlichen Spielen wählen oder bei GTR2 mit Lenkrad, Padelerie und Schaltung zeigen, dass man auch einen Ferrari F575 ordentlich fahren kann. Die Turniere der LAN-Party waren eher Beiwerk, wer sich mit anderen messen wollte, konnte das durchaus tun, doch der richtige Spaß lag im freien Spiel. Wir haben den Teilnehmern nahezu keine Vorschriften gemacht und für jedes noch so krasse Spiel fanden sich willige Teilnehmer. So war z.B. auch ein Turnier in Bomberman realisierbar.
Auch schön: es hat sich keiner betrunken oder daneben benommen. Die Toiletten sahen vor der LAN ziemlich genauso aus wie danach - das schafft sonst kaum eine Veranstaltung. Gut, man sollte alle paar Stunden mal durchgehen und hier und da eine Spülung betätigen, aber ansonsten war nicht viel zu machen.
Am anstrengendsten war wie immer der Abbau. Mehrere 100 m² wollten gewischt werden, über 70 Tische wollten an ihren alten Platz zurückgestellt, Vorhänge aufgehangen und Stühle korrekt hingestellt werden. Die Küche musste wieder auf Hochglanz poliert werden, Müll musste aus jeder noch so kleinen Ecke verschwinden und über 15 Privat- und Serverrechner in 4 Autos verladen werden. Danach das ganze noch in den 4. Stock eines Freundes, der das ganze zwischen den LAN-Partys lagert. Zum Glück hatten wir viele Helfer, sodass wir zu 10. recht schnell die Sachen transportieren konnten. An dieser Stelle deshalb auch nochmal ein Danke an unsere Träger .
Heute kamen zwei Briefe der Gebühreneinzugszentrale, kurz GEZ ins Haus geflattert. Erstmal schon komisch: einer an mich und einer an meinen Vati. Warum diese beiden Briefe gleichzeitig und warum in dieser Konstellation?
Ich wurde wiedermal aufgefordert meine Einnahmen offenzulegen. Verdiene ich bereits 276 Euro und besitze einen Rundfunkempfänger, darf ich GEZ abdrücken. Doch zum Glück kann ich Ersteres getrost verneinen, obwohl der Blog nah rankommt (haha). Doch was ist nun in dem zweiten Brief, den mein Vati erhielt?
Lustigerweise genau das gleiche, das ich bekam: ob er noch bei seinen Eltern wohne, wie die Teilnehmernummer seiner Eltern sei, ob er schon eigenes Geld verdiene und über 276 Euro käme... Da konnte man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, es erinnert tatsächlich ein wenig an den Vorfall mit Adam Ries, denn die Eltern, meine Großeltern, sind leider schon seit einigen Jahren verstorben und mein Vati über 50 Jahre alt.
Diesen Donnerstag ging es nach ein paar Stunden Billard im Moskau und einem Happen bei McDonalds auf ins 1866 in Chemnitz. Seltsamerweise war der Treppenaufgang im Foyer der Villa Zimmermann gesperrt, doch über die Treppenhäuser konnte man auch in die anderen Floors gelangen, wurde mir gesagt.
Ich konnte nicht erkennen, dass die Türsteher sonderlich auf die Kleidung geachtet haben. Ein ordentliches Aussehen ist mit Hemd und Anzughose genauso möglich wie mit T-Shirt und Jeans. Und von letzterer Kombination sah man besonders im Laufe des Abends sehr reichlich. Nur einen Hinweis gab der Türsteher einem Kumpel: "Nächstes mal bitte keine Stahlkappenschuhe." - Einlass gewährt. Von daher meine Frage an die, die schon einmal wegen ihrer Kleidung nicht reingekommen sind: Was tragt ihr, verdammt nochmal?
Große Gesprächsthemen des Abends waren wohl zwei Sachen.
Erstens eine Frau, Ende mittleren Alters, stämmig, die man für eine Bilderbuchgroßmutti halten konnte, die vollkommen allein auf der Tanzfläche im Lounge- und Techno-Floor abging und das länger als alle anderen, die kurz auf die Tanzfläche gingen.
Zweitens der Caipirinha und Ipanema, die beide unter einer fingerdicken Zuckerschicht auf dem Boden des Glases litten. Das machte die eigentlich fröhlich-frisch-sauren Getränke zu einem sehr süßen, knusprigen Erlebnis. Nicht so meins.
Dafür wurde heute auch (nur am Donnerstag, ab 0 Uhr dann nicht mehr) die Getränkeaktion durchgezogen: Caipirinha, Sex on the Beach, Tequila Sunrise, Pina und Strawberry Colada, sowie ein paar andere Cocktails für je 3,50 €, Ipanema, Pussy Foot und noch ein anderer für 3,00 €, Swimming Pool für (glaube ich) 4,50 € und Long Island Iced Tea für 5,50 €. Die Flasche Moët & Chandon Brut Imperial allerdings weiterhin für 69 € .
Ich stinke wie die Pest. Aber nicht vor Schweiß, sondern vor Qualm. Schwarze miefende Schwaden beißenden blauen Dunsts steigen aus meiner Kleidung auf. Das erste, was ich nach einer Heimfahrt, begleitet von extrem lauter Technomusik zum Steigern der Laune tue, ist, mir die tränenreizend eingegaste Kleidung vom Leib zu reißen. Die Hose behalte ich an, ein Fehler, wie ich soeben bemerke, als ich diese Zeilen schreibe. Dies ist der absolute Negativpunkt des Besuchs des Atominos in Chemnitz: uneingeschränktes, hemmungsloses Gequarze.
Dies hat für mich auch einen Großteil der Party überschattet, im wahrsten Sinne des Wortes, denn Nebelmaschinen benötigte hier niemand. Auch so war die technische Ausstattung eher dürftig, dafür aber amüsant gelöst. So ersetzte ein Beamer teure Strahler mit verschiedenen Gobos (allerdings wird die Lampe sicher wesentlich teurer sein) und Stroboskopblitzer.
Nachdem der furchtbare Haus-DJ endlich aufhörte, wild Musik zusammenzuklicken und mit hackebeilartigen Übergängen zu brillieren, kam dann für mich bereits das Highlight des Tages: der Vor-DJ vor der eigentlichen Gruppe Bodi Bill, genannt DJ Kamille bzw. Kamillen Musik. Das war das erste Liveset, das ich jemals zu sehen und zu hören bekam und ich muss sagen, es war gut und steigerte sich von Lied zu Lied (leider nur 5, dafür sehr lange Lieder). OK ein wenig Monotonie war schon manchmal drin und er schien besonders auf einen Sprecher in den Liedern abzufahren, der eine Stimme wie Paul Panzer hat, aber trotzdem entsprach das meinem Musikgeschmack am ehesten.
Nachdem Kamillen Musik mit Midi-Keyboard und Laptop dem Atomino eingeheizt hatte, sollte nach einer halben Stunde Pause das Elektronik-Trio Bodi Bill die gute Stimmung fortsetzen. Die Stimmung der Leute wurde auch tatsächlich noch entfachter, doch ich konnte den Hype nicht nachvollziehen. Die Lieder begannen häufig mit recht knackigen tiefen Basslines und endeten in einem Tohuwabohu aus hohen Tönen, Gesang, den ich aus irgendwelchen Popliedern zu kennen glaubte und merkwürdigen Crossovers, z.B. mit einer Geige, die einfach partout nicht in die Musik passen wollte. Auch diese Musikrichtung (ich glaube, es nennt sich Indie) wird sicher ihre Anhänger haben, doch ich gehöre nicht dazu.
Danach, gegen 1 Uhr, kamen wieder die Getyourpolis-DJs an die Reihe und legten diesmal zumindest ein paar Klassiker wie Technologic auf. Trotzdem konnte das meine Stimmung auch nicht mehr heben.
Obwohl Kamillen Musik wirklich in Ordnung war, hatte der unerwartet hohe Eintrittspreis von 10 € (ich wusste nicht, dass es sich um eine Art Konzert handelte) und die schlechten Getyourpolis-DJs meine Stimmung schon zu weit herabgedrückt, dass sie sich noch auf ein partytaugliches Maß hätte anheben lassen. Und jetzt geh ich duschen, meine Augen brennen.
Zu diesen Bildern braucht es nicht viele Worte. Ansehen und genießen. Vielleicht findet sich in nächster Zeit ja wiedermal was.
Es war vielleicht besonders Glatt. Oder man musste sich einfach noch mit reinquetschen. (Direkt dort, wo die Straßenlampe rechts im Bild ist, steht ein Auto.)
Noch nicht so schlimm (obwohl es alle anderen auch geschafft haben, sich normal hinzustellen). Hat mich aber an eine gewisse Ka-fahrende Freundin erinnert .