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Mediamarkt: Jetzt kann sich jeder alles leisten, wenn er ein geregeltes Einkommen vorweisen kann...

Ihr habt sicher schon die größte Verarsche der Werbebranche im Fersehen gesehen: die Werbung des Mediamarkts mit seiner 0%-Sonderfinanzierung über 30 Monate. Klingt spitze, ist es eigentlich auch, aber der Slogan ist es nicht: "Jetzt kann sich jeder alles leisten."
Die fett gedruckten Wörter werden leider ein ganz klitzekleines bisschen beschnitten durch die Tatsache, dass man Lohnnachweise und, laut der Aussage der Frau an der Kasse, eine Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) mitbringen sollte, was natürlich absoluter Quark ist, denn zeigt mir einen Gewerbetreibenden, der eine GuV mit doppelter Buchführung machen muss. Da muss man schon verdammt viel Geld scheffeln, dass das vom Staat verlangt wird. Die gute Frau meinte höchstwahrscheinlich eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR), denn diese muss/sollte man wirklich machen, ist aber ungleich weniger komplex (und auch nicht so einschneidend in die Privatsphäre).
Nun, wie dem auch sei, der Slogan ist definitiv falsch und irreführend. Wer hingeht, wie ein Verwandter von mir, und meint, z.B. mit Plasmaspenden die Raten bezahlen zu können (immerhin 15 € pro Spende, da könnte man bei 30 Monatsraten etwas für 450 € kaufen und man kann aber auch alle 3 Tage spenden gehen... wenn man denn will), der wird abgewiesen.
Man weiß ja eigentlich, dass man Werbung nicht ernst nehmen kann (AIDA-Modell), doch eine derart große Werbekampagne - da sollte man doch denken können, dass, wenn man das Geld nur irgendwie bekommen kann, den Kredit auch zugesprochen bekommt, vor allem bei diesem Slogan. Doch wahrscheinlich schützt man sich so vor Leuten, die dann doch nicht zahlen können, so ein Mahnbrief kostet ja schließlich auch Porto und durch den zinslosen Kredit ist das nicht mit gedeckt.
Aber seien wir nicht so kleinlich, der Mediamarkt schlägt ja auch keinen Löwenanteil auf die Preise auf oder verkauft Geräte älterer Serien zum Preis der neuen... das würden die nie machen.

1 Trackback

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    Ironischer Blog des Studenten Sebastian Flemig - Besuchermagnet 
    Jetzt kann sich doch nicht jeder alles leisten
    Der Mediamarkt hat anscheinend dazugelernt (oder wurde verklagt) und hat seinen Slogan "Jetzt kann sich jeder alles leisten" aus seiner aktuellen Werbekampagne gestrichen. Der Slogan wird am Ende der Fernsehwerbung nicht mehr genannt. Es gab wohl zu viele ...

2 Kommentare

Linear

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    Bitte-vorher-nachdenken-bevor-man-Schulden-macht  
    "Jetzt kann sich jeder alles leisten". Sehr schöner Werbespruch, der uns absofort suggeriert, dass selbst Arbeitslose und Menschen mit niedrigem Einkommen (nichts gegen diese, habe sie selbst in meiner Verwandschaft)sich alles leisten können. Sei es der schicke Flachbild-HDTV-Fernseher, die teure Stereoanalge oder auch einen neuen Computer. Alles sofort mitnehmen ohne zu bezahlen, denn das kommt ja erst später.
    Ortswechsel, USA, Mitte der 1990er. "Jetzt kann sich jeder ein Haus leisten. Oder ein Auto. Oder warum nicht gleich beides?" Auch wenn das Einkommen gerade so zum Versorgen der Familie reicht und die Kreditwürdigkeit garantiert unter AAA ist. Kein Problem, wie als Banken vergeben trotzdem Kredite an alle, es kann ja nichts passieren. Das Haus nimmt stetig an Wert zu und auch den großen, benzinschluckenden SUV können wir nach ein paar Jahren immer noch gewinnbringend nach Mexiko verkaufen. Was stört uns die Bezahlung all dieser Sachen in der Zukunft, wir leben heute und hier.
    Zeitsprung wieder in unsere Tage. 2007: All die kleinen und großen Immobilienkredite, Autofinanzierungen, Staatsanaleihen, Schuldscheine, usw. werden gemischt. An und für sich eine tolle Sache diese "Credit Default Swaps" (CDS). "Der Sicherungsnehmer bezahlt normalerweise eine regelmäßige (häufig vierteljährliche oder halbjährliche) Gebühr und erhält bei Eintritt des bei Vertragsabschluss definierten Kreditereignisses, also beispielsweise dem Ausfall der Rückzahlung aufgrund Insolvenz des Schuldners, eine Ausgleichszahlung" (Quelle: Wikipedia)Das Risiko der Kreditausfälle, die "natürlich" nur vereinzelt auftreten, wird auf viele Schultern verteilt und Finanzierungen von kleinen Häuslebauern lassen sich gut mit der milliardenschweren Übernahme von Großkonzernen (schuldenfinanziert durch Private Equity und Hedgefunds) zu handlichen Tranchen zusammenpacken, die man dann an andere Banken weiter verkaufen kann. Da wird schon keiner den Überblick verlieren. Bei einem Kartenhaus bringt eine einfallende Karte ja auch nicht das ganze Haus zum Einsturz.
    Seit einiger Zeit schon richtet sich die Aufmerksamkeit auf die relativ winzige "Subprime" Hypothekenausfallkrise bei Häsulebauerkrediten in den USA, die im Zentrum der augenblicklichen Finanz- und Kreditkrise steht. Aber nun tritt ein viel größeres Problem in den Vordergrund. »Zweitklassige« (subprime) bzw. hochriskante besicherte Hypothekenobligationen (Collateralized Mortgage Obligation, CMO), wie sie genannt werden, sind nur die Spitze eines enormen Eisberg zweifelhafter Kredite, die »faul« werden können. Die nächste Krise beginnt bereits auf dem 62 BILLIONEN Dollar schweren Markkt der Credit Default Swaps.
    Freuen wir und also auf weitere Milliardenbürgschaften, Rettungsaktionen, Zwangsversteigerungen von Autos und Häusern der kleinen Leute, die Ihre Schulden nicht mehr bezahlen können, weil Ihre Arbeitsplätze durch die anschließe Wirtschaftskrise verloren gehen und deren Kredite nun sofort eingefordert werden.
    Das alles soll nur veranschaulichen, wozu eine allzu leichtfertige Kreditvergabe führen kann. Aber frei nach Norbert Blüm: "Die Kredite sind ausfallsicher":D
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    Dennis  
    Das klingt im ersten Moment wirklich so, als stünde Herr Zwegat dann demnächst bei vielen Media Markt Kunden auf der Matte, aber wenn die sich ihre Kunden dann doch so genau aussuchen, hat er evtl. doch nicht so viel zu tun. Media markt und die Werbung sind ja eh so ein Kapitel für sich. mich haben die als Stammkunden jedenfalls schon recht lange verloren. Ich gehe da nur noch hin, um mir bestimmte Produkte mal "live" anzusehen.

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